© picture alliance/Wolfgang Kumm/dpa |
Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen
Martin Sonneborn, Nico Semsrott, Jan Böhmermann:
Comedians und Satiriker scheint es in den letzten Jahren vermehrt zur
Politik zu ziehen. Sonneborn etwa sitzt seit 6 Jahren für „Die PARTEI“
im EU-Parlament – und macht dort ernst. Manchmal zumindest.
Auf
die Absurditäten des Politikbetriebs hinweisen – mit diesem Ziel kam der
ehemalige „Titanic“-Chefredakteur Martin Sonneborn 2014 ins Europäische
Parlament. Bei den Wählern fand das offenbar Anklang: Jedenfalls kam
bei der EU-Wahl 2019 ein zweiter Sitz für die Partei hinzu, den Nico
Semsrott, ebenfalls Satiriker, innehat.Sonneborn und Semsrott sind zwei Beispiele dafür, wie Satiriker und Comedians in letzter Zeit in der Politik Karriere machen – und sie sind dabei zwei vergleichsweise kleine Lichter. Beppe Grillos populistische 5-Sterne-Bewegung etwa war zeitweise die stärkste Fraktion im italienischen Parlament, und Wolodymyr Selenskyj brachte es gar zum ukrainischen Staatspräsidenten.