Die Romantik der Absteige

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Ein Ausflug in die Low-Budget-Hotellerie

Radiofeature, 34'

Regie: Frank Merforth
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024

Die Absteige ist ein Relikt aus alten Zeiten. Heute wird das Billigsegment der Hotellerie eher von hippen Ketten abgedeckt. Doch einige klassische Absteigen gibt es noch: Wer betreibt und besucht die Unterkunft mit der schlechtesten Bewertung der Stadt?

Böse Orks, gierige Ferengi

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Rassismus in Fantasy und Science Fiction

Radiofeature, 54:30'

Regie: Philippe Bruehl
Produktion: Deutschlandfunk 2024

Klingonen sind gewalttätig, Ferengi habsüchtig, Gungans ein bisschen dämlich. Nichtmenschliche Wesen in Science-Fiction- und Fantasy-Welten werden oft ziemlich stereotyp dargestellt.

Die Orks aus Tolkiens Fantasy-Epos „Herr der Ringe“ sind ausnahmslos böse und werden als ganze Spezies zum Abschlachten freigegeben. Ethische Bedenken? Fehlanzeige.
Während sich viele in der realen Welt um die Überwindung des Rassismus bemühen, lebt der „Speziesismus“ in fiktionalen Universen fröhlich weiter. Alles nicht so schlimm, Aqualishaner und Toydarianerinnen gibt’s ja in Wirklichkeit gar nicht, also kann sich niemand verletzt fühlen? Dabei werden mit Orks und Ferengi kaum verhüllte antisemitische oder antischwarze Klischees widergekäut.
Neuere Produktionen thematisieren den Rassismus zwischen fantastischen Wesen explizit. Wie verändert sich Fantasy in sensibleren Zeiten?

Vermaledeit seyst du

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Zur Geschichte der Hatespeech

Radiofeature, 54:30'

Regie: Susanne Krings
Produktion: Deutschlandfunk 2023 

Hass: eine der grundlegenden menschlichen Emotionen. Gehasst wurde schon immer, und dem Hass wurde auch sprachlich Ausdruck gegeben. Aber die Struktur der Hassrede ändert sich.
Die Inquisitoren der Hexenverfolgung legitimieren die angebliche Minderwertigkeit der Frau mit pseudowissenschaftlichen Argumenten.
Goebbels vergleicht das Judentum mit einer Infektionskrankheit. Punkrock brüllt seine Wut auf die verlogene Wohlstandsgesellschaft heraus. Westdeutsche Spießbürger der Nachkriegszeit stammeln ihren Hass auf „Gammler“ und unangepasste Studierende in die Fernsehkameras, der rechte Internet-Mob übt sich in Kommentarspalten gern in unbeholfenem Sarkasmus.
Was sagt die Sprache des Hasses über ihren historischen Kontext? Welche rhetorischen Strategien kehren immer wieder und was passiert, wenn auch noch Künstliche Intelligenz mitmischt?


Theoretisch Pessimist, praktisch Optimist

Max Horkheimer zum 50. Todestag

Feature, 32'10
Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen

Verschwörungsmythen, Naturausbeutung, Faschismus – alles Phänomene, die Max Horkheimer umtrieben. Er war einer der Köpfe der Frankfurter Schule und trotz aller Ablehnung von Utopien ein Visionär einer besseren Welt. Vor 50 Jahren starb er.

Hackevoll durch die Nacht

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Die erstaunliche Welt der Partyschlager

Radiofeature, ca. 30'
Deutschlandfunk Kultur / Zeitfragen
Regie: Frank Merfort

Après-Ski, Karneval, Ballermann: kaum denkbar ohne Partyschlager. Der „Layla“-Skandal hat dem Genre unerwartet Aufmerksamkeit verschafft. Warum grölen Millionen diese Texte inbrünstig mit? Was macht einen Party-Hit aus und wie entsteht er?

Going native

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Die Faszination des kulturellen Seitenwechsels

Von Christoph Spittler
Radiofeature, ca. 54'
Deutschlandfunk 2022
Regie: Philippe Brühl


 

„Die weiße Massai“ war ein Bestseller, „Avatar“ und „Der mit dem Wolf tanzt“ große Kinoerfolge. Ob real oder fiktiv: Berichte von Menschen, die sich mit Haut und Haar auf eine fremde Kultur einlassen, interessieren ein Massenpublikum. Doch was macht die Faszination dieses kulturellen Seitenwechsels aus?

„Going Native“: Das war ursprünglich eine Warnung. In der Frühzeit der Ethnologie befürchtete man, dass Forschende während langer Feldaufenthalte selbst „zu Eingeborenen werden“ und die wissenschaftliche Distanz aufgeben könnten.
Anscheinend sah man im Abendland schon lange eine gefährliche Verlockung darin, die sogenannte Zivilisation zu verlassen und zum Fremden überzulaufen. Entsprechend groß war die Faszination über Berichte von Menschen aus der westlichen Welt, die sich angeblichen „Wilden“ angeschlossen hatten Manchmal notgedrungen, manchmal freiwillig.
Welche Gründe hatten sie, von welchen Projektionen wurden sie getrieben? Und wie lesen wir diese Geschichten von deutschen Apachen und falschen Indio-Häuptlingen heute? Mit mehr Sensibilität für die Problematik von Blackfacing und kultureller Aneignung?

 

Lebenstraum und Spießerhölle

Radiofeature, ca. 30'
Deutschlandfunk Kultur / Zeitfragen
Regie: Frank Merfort

Für die einen sind die langen Reihen Fertighäuser in Neubausiedlungen ein ästhetischer Graus. Andere kritisieren sie als ökologisch höchst fragwürdig. Trotzdem ist der Traum vom eigenen Häuschen nicht totzukriegen und wird vehement verteidigt.

Dreierpack im Deutschlandfunk

(Deutschlandradio/Christoph Spittler)

Christoph Spittler im DREIERPACK

Akustische Alltagsethnologie

Drei Freistil-Features im Deutschlandfunk an drei Sonntagen
10.10. - 24.10.2021

Radiofeature: Scheiß drauf

Rosa Parks (www.imago-images.de)

Eine Geschichte des Regelbruchs von Adam und Eva bis Donald Trump

Radiofeature, ca. 54'
Deutschlandfunk / Freistil 2021
Regie: Philippe Brühl


Das Narrativ des Bruchs von Regeln im Namen der „guten Sache“ oder des „gesunden Menschenverstands“ durchzieht die Geschichte. Aber wohin hat uns das geführt? Donald Trump inszenierte sich erfolgreich als rebellischer Kämpfer gegen „Eliten“ und „Deep State“. Demonstrantinnen im heutigen Deutschland verglichen sich mit Anne Frank oder Sophie Scholl.

Regeln wurden seit Beginn der Menschheit gebrochen – aus Eigeninteresse, Unachtsamkeit, Böswilligkeit, im Namen des Fortschritts oder der Weltrettung. Aber die Bewertung des Regelbruchs ist eine Kampfzone. Was verbindet Intensivstraftäter, Umweltaktivisten, Innovativgenies, Befehlsverweigerer, Populisten?

Radiofeature: Der Ethnologe ihrer Majestät

© imago images / ZUMA Press / MGM
Wie James Bond-Filme die Welt erklären

Radiofeature, ca. 54'
Deutschlandfunk 2020
Freistil

Alle Bond-Filme sind Weltreisen. Und die Welt, die der Zuschauer durch die Augen des Agenten kennenlernt, ist voller rassistischer Stereotype. Voll fieser Asiaten, dümmlicher Afrikaner, lebensfroher Latinos, raffinierter Französinnen und tumber Deutscher.

1962, in der Hochphase der Dekolonisation, erscheint der erste Bond-Film. Das British Empire ist verloren – doch immerhin jettet 007 um die Welt und verteidigt mit der Walther PPK die postkoloniale Ordnung. Nebenbei spielt er den Reiseführer im unübersichtlichen globalen Dschungel, von dessen Bewohnern der Kinozuschauer der 60er-Jahre noch nicht allzu viel weiß.
Bond-Filme sind die Völkerschauen der Nachkriegszeit. Die in ihnen gezeigten Bilder von anderen Kulturen gehören vielleicht zu den prägendsten, die in der Massenkultur je entstanden sind.
Was für Bilder sind das, welche Hintergründe haben sie, und wie haben sie sich über die 007-Jahrzehnte verändert?